Schlaflos in Chicago by Mira Lyn Kelly

Autor:Mira Lyn Kelly [Kelly, Mira Lyn]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Julia
ISBN: 9783863494162
Google: x8VImwEACAAJ
Barnesnoble:
Herausgeber: Cora-Verlag
veröffentlicht: 2011-01-07T23:00:00+00:00

8. KAPITEL

Lachend betraten sie Calis Apartment und wären dabei beinahe übereinander gestolpert, als Jake Cali an sich zog, um ihr einen schnellen Kuss zu geben. Dann nahm er ihr die „Sunday Tribune“ aus der Hand und zog Cali mit sich in den Essbereich.

Sie streckte sich und spürte dabei Muskeln, die in letzter Zeit häufig zum Einsatz gekommen waren – auf geradezu himmlische Art und Weise. Allein beim Gedanken daran waren all ihre Sinne schon wieder hellwach. Doch Jake hatte sich auf den Boden gesetzt, ans schwarze Ledersofa gelehnt. Die langen Beine von sich gestreckt, sah er geradezu perfekt aus.

„Titelseite?“, fragte er, als sie sich neben ihn setzte.

Cali schüttelte den Kopf. „Zuerst die Comics.“

Auf Jakes markanten Zügen spiegelte sich Fassungslosigkeit. „Nicht die internationalen Nachrichten? Den Wirtschafts- oder Reiseteil?“

Sie nahm sich die Seite mit den bunten Comics. „Ich habe mich in letzter Zeit zu gut amüsiert und möchte mich noch nicht wieder mit ernsten Dingen wie der Lage der Nation beschäftigen.“

„Wie du möchtest, Süße. Aber ich staune.“

Cali lachte. Wenn sie mit Jake zusammen war, wollte sie sich den unbeschwerten Momenten hingeben. Für alles andere würde später noch genug Zeit sein.

Sie reichten sich die Teile der Zeitung und lasen einander interessante Passagen vor. Es war entspannend und machte unglaublich viel Spaß.

Jake hatte ein erstaunliches Allgemeinwissen und schien zu jedem Thema etwas sagen zu können: zu Popkultur, klassischer Literatur und allem, was dazwischen lag. Er brachte seine Meinung offen zum Ausdruck, war ihren Ansichten gegenüber sehr aufgeschlossen und interessiert und diskutierte gern über alles und jeden. Cali ertappte sich dabei, dass sie ihn immer anhimmelte wie ein Schulmädchen. Gab es eigentlich irgendetwas, das dieser Supermann nicht beherrschte?

Er war einfach unglaublich – und die ganze vergangene Woche mit ihm ebenfalls. Cali war immer früh ins Büro gegangen, um dann gegen sieben gehen zu können. Die Abende hatten sie und Jake zusammen verbracht, in seinem oder ihrem Apartment auf dem Boden gelegen oder es sich auf dem Sofa bequem gemacht. Sie hatten gelacht, sich unterhalten und verschiedene Möbelstücke für Zwecke genutzt, für die sie eigentlich nicht gedacht waren. Insgesamt hatte Cali das Gefühl, innerhalb einer himmlischen Woche für drei freudlose Jahre entschädigt worden zu sein.

Ohne es zu bemerken, seufzte sie glücklich.

Jake lachte leise. „Ich hoffe doch sehr, dass dieses Geräusch etwas mit mir zu tun hat.“

„Ich staune immer wieder über dein Ego“, versuchte Cali abzulenken.

„Wie wir die Angelegenheit lösen, hatten wir ja schon festgestellt.“

Sie unterdrückte ein freches Lächeln und stand auf, um in die Küche zu gehen. „Ach ja. Was war das noch mal? Ich soll dir ein Glas kaltes Wasser über den Kopf schütten?“

„Nur, wenn ich dir dann eins übers Oberteil gießen darf“, rief Jake ihr nach. „Eigentlich eine sehr interessante Idee bei dem, was du heute anhast.“

Cali betrachtete ihre hellrosafarbene kurzärmelige Bluse und schüttelte den Kopf. Doch als ihr Jakes weißes, eng anliegendes T-Shirt einfiel, kamen ihr gleich ganz andere Gedanken …

Jetzt reiß dich mal zusammen, ermahnte sie sich. Du bist ja schon schlimmer als Jake! Sie nahm Erdbeeren aus dem Kühlschrank, die sie am Vortag gemeinsam auf dem Markt gekauft hatten.

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